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sprungen. Der erzürnte Romulus habe ihn erschlagen und die-
sen Fluch ihm nachgerufen: „So fahre Jeder, der nach dir über
meine Mauer setzt!" Romulus war jetzt alleiniger Herrscher,
und die Stadt nach ihm benannt.3)
K. 9. Quellen der römischen Geschichte und
neuere Bearbeitungen derselben.
Zu den ältesten geschichtlichen Denkmalen Roms, welche
zum Theil als Quellen der späteren Geschichtsforschung zu be-
trachten sind, gehören die öffentlich autorisirten und bereits zur
Zeit der Könige begonnenen kurzen Aufzeichnungen merkwürdiger
Ereignisse und Einrichtungen. Die wichtigsten Quellen sind:
1. Die commentarii regum und leges regiae, Aufzeichnungen
von Gesetzen und Verordnungen der Könige. 2. Die annales
maximi oder publici, chronikenartige, durch den jedesmaligen
Pontifer Marimus angefertigte Verzeichnisse der wichtigsten Er-
eignisse jedes Jahres. 3. Die eommentarii pontificum, die
wahrscheinlich bloß auf den Cultus und gewisse priesterliche Ver-
richtungen und Vorrechte sich bezogen. 4. Die libri lintei und
libri magistratuum, Verzeichnisse der Magistrate der einzelnen
Jahre, unter denen besonders die fasti consulares wichtig wa-
ren. Über den Inhalt und den Charakter dieser Denkmale
kann nichts Bestimmtes angegeben werden, da sie wahrscheinlich
bei der Einäscherung der Stadt durch die Gallier im Jahre
388 vor Ehr., wenn auch nicht sämmtlich, doch größtentheils
untergegangen sind. Neben diesen ältesten geschriebenen Urkun-
den bestand eine Überlieferung mancher Thatsachen in der ein-
heimischen Sage, welche in Nationalliedern eine poetische Ein-
kleidung fand und sich vermittelst dieser leichter fortpsianzte.
Auch innerhalb der Familien pflanzten sich Nachrichten von be-
3) Die Ableitung des Namens Rom von Nomulus muß befremden;
denn hiernach müßte doch wohl die Stadt den Namen „Romula" füh-
ren. Wollen wir bei jener Mythe bleiben, so kann „Romulus" nur als
eine damals oft gebrauchte Verkleinerungsform erscheinen, so daß der
eigentliche Name des Stammheros „Romus" ist, und hiervon „Rom."
— Schmeichelnde Griechen leiteten gern den Namen Rom von ihrem
Worte (Stärke) ab.
Weiter. Geschichte der Römer. 3
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T63: [Jahr Senat Plebejer Gesetz Volk Recht Staat Bürger Gewalt Rom], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T53: [Rom Stadt König Romulus Tempel Römer Sohn Forum Zeit Alba], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff]]
TM Hauptwörter (200): [T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T181: [Rom Kaiser Sohn Stadt König Nero Romulus Jahr Tarquinius Tod]]
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rühmten Mitgliedern fort, besonders durch die sogenannten lan-
do« fúnebres oder Leichenreden, worin den Vorfahren oft er-
dichtete Triumphe, Confútate u. s. w. zugeschrieben wurden, die
jo in die Geschichte übergegangen sind.
Die eigentliche Geschichtschreibung begann erst nach dem
zweiten punischen Kriege sich in Rom nach und nach auszubil-
den, und zwar durch die Annalisten, deren zahlreiche Werke
jedoch verloren und nur durch die Anführungen späterer Schrift-
steller bekannt sind. Sie zeichneten die römische Geschichte von
der Erbauung der Stadt an in einfachen und schmucklosen Chro-
niken (anuales) nach der Reihenfolge der Jahre auf.
Der erste unter den römischen Annalisten ist nach des Li-
vius Zeugniß Q. Fabius Pictor, der im zweiten punischen
Kriege gedient hatte und nachher mehre für uns größtentheils
verloren gegangene Bücher (anuales) schrieb, deren Glaubwür-
digkeit indessen schon von Polpbius in Zweifel gezogen worden
ist. Der fast gleichzeitige, als sorgfältiger Geschichtsforscher ge-
rühmte L. Ein eins Ali mentu s, der ebenfalls im zweiten
punischen Kriege gedient hatte, schrieb eine Geschichte Roms von
der Gründung an bis auf seine Zeit, aber in griechischer Spra-
che; ebenso Acilius, dessen Annalen ein gewisser Claudius
ins Lateinische übersetzte. Weit mehr haben wir den Verlust
der „Origines" des M. Porcius Cato Censorinus zu
beklagen, worin nach sieben Büchern die Geschichte des Ursprun-
ges der Stadt Rom und der andern Städte Italiens, dann
insbesondere die Geschichte der beiden punischen Kriege und der
darauf folgenden Ereignisse bis 151 v. Chr. behandelt war.
Fast gleichzeitig besang der Dichter Q. Ennins, aus Rudiä
in Campanien, in einem großen Nationalepos von achtzehn Bü-
chern (anuales) die Geschichte Roms von dessen Gründung an
bis auf seine Zeit, von welchem Werke auch zahlreichere und
größere Bruchstücke auf uns gekommen sind. Die vielen Anna-
listen der folgenden Zeit sind uns meist nur den Namen und
einzelnen Anführungen nach, die sich insbesondere bei Livius
finden, bekannt.
Unter den noch vorhandenen Schriften der Alten, welche
die römische Geschichte in einigem Zusammenhänge behandeln,
sind folgende hervorzuheben, a. In griechischer Sprache
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T55: [Rom Krieg Römer Jahr Heer Cäsar Hannibal Pompejus Marius Schlacht], T35: [Dichter Zeit Gedicht Lied Dichtung Schiller Poesie Werk Goethe Sprache], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet]]
TM Hauptwörter (200): [T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T162: [Jahr Rom Senat Plebejer Volk Gracchus Cicero Gesetz Konsul Marius], T172: [Dichter Zeit Gedicht Schiller Werk Goethe Maler Dichtung Lied Hans], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
Extrahierte Personennamen: Claudius M._Porcius_Cato_Censorinus
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schrieben: Polybius aus Megalopolis, ein Zeitgenosse des
jüngern Scipio, der in vierzig Büchern allgemeiner Histo-
rien den Zeitraum vom Anfänge des zweiten punischen Krie-
ges bis zum Ende des letzten macedonischen Krieges, also von
218—157, behandelt. Vollständig sind jedoch nur die fünf er-
sten, das 6. bis zum 17. in Auszügen, die übrigen nur in
Bruchstücken vorhanden; Dionysius von Halikarnaß, der zur
Zeit des Augustus ein Werk Idq/aioxoyia cpco(xaixrj in 20 Bü-
chern schrieb, von denen aber nur noch die ersten 11 übrig sind,
welche die älteste Geschichte Noms bis zum Jahre 443 v. Ehr.
umfassen; Appian aus Alexandria schrieb eine römische Ge-
schichte von Noms Ursprung an bis auf seine Zeit, in 24 Bü-
chern. Davon sind außer dem Anfang des Werkes noch übrig:
B. 6—8 oder Geschichte der Feldzüge in Spanien und gegen
Hannibal; B. 11 und 12 über die Kriege in Syrien und ge-
gen Mithridates; B. 13—17' über die Bürgerkriege bis auf
Cäsar; B. 23 über den Krieg in Jllyrien. Die römische Ge-
schichte des Dio Cassius, aus Nicäa in Bithynien, bestand
aus 80 Büchern und war von den ältesten Zeiten Roms bis
auf die Zeiten des Verfassers (229 v. Ehr.) fortgesetzt. Die
noch erhaltenen Bücher (B. 35—54) umfassen die Begebenhei-
ten vom Jahre 87 bis 8 v. Ehr. Von Plutarch aus Chä-
ronea, dem Lehrer und Freunde des Kaisers Hadrian, haben
wir das Werk ßwl Iiuqulhß.oi, das 22 Biographien berühm-
ter Römer enthält, deren Reihe Romulus eröffnet, der Kaiser
Otho beschließt. Als Compendienschreiber verdient vorzüglich
Zonäras Beachtung, welcher im zwölften Jahrhundert nach
Ehr. ein Xqovixov vom Anfänge der Dinge bis 1118 schrieb,
wobei er ältere, für uns verloren gegangene, Schriftsteller benutzte.
b. Unter den Schriftstellern, welche die römische Geschichte
vom Anfänge bis auf ihre Zeit in lateinischer Sprache
schrieben, sind besonders folgende zu nennen: Titus Livius
(geboren zu Padua 58 v. Ehr. und gestorben daselbst 19 n.
Ehr.). Sein Werk, das er selbst Annales genannt, umfaßt in
hundert zwei und vierzig Büchern die Geschichte Roms von sei-
ner Gründung bis auf den germanischen Krieg und den Tod
des Drusus, 9 v. Ehr. Es sind aber nur fünf und dreißig
Bücher vollständig auf uns gekommen, und zwar die zehn ersten
3«'
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
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TM Hauptwörter (200): [T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T74: [Zeit Wissenschaft Philosophie Geschichte Philosoph Werk Lehrer Schrift Sokrat Schüler], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T181: [Rom Kaiser Sohn Stadt König Nero Romulus Jahr Tarquinius Tod], T27: [Krieg Römer Rom Hannibal Karthager Karthago Jahr Scipio Spanien Rmer]]
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seiner Zeit, von Galba's Thronerhebung bis zum Tode Domi-
tian's, woran die Geschichte des Nerva und Trajan sich knüpfen
sollte, was indessen unausgeführt geblieben ist. Leider besitzen
wir bloß die vier ersten Bücher und den Anfang des fünften.
Auch ein zweites Werk des Tacitus, Annales, welches die Ge-
schichte Roms vom Tode des Augustus bis auf den Tod des
Nero befaßt, ist nur unvollständig auf uns gekommen. Von
den sechzehn Büchern fehlt uns ein Theil des fünften Buches,
dann das siebente bis zehnte nebst dem Anfänge des elften und
dem Schluß des sechzehnten. — Ammianus Marcellinus,
der um 400 nach Chr. lebte, schrieb: Herum ß-estarum libri
Xxxi, eine Geschichte von dem Regierungsantritte des Nerva,
91 n. Chr. bis zum Tode des Valens, 378 n. Chr., wobei
aber die dreizehn ersten Bücher mit der Geschichte der Jahre
91—352 fehlen.
Auch mehre in derselben Sprache geschriebene Biographien
sind von größerem oder geringerem Einflüsse auf die römische
Geschichte. So schrieb Cornelius Nepos, der Freund des
Cicero, das Werk: vitae excellentium imperatormn, wovon das
Leben des Hamilcar, Hannibal, Cato und Atticus hierhin gehö-
ren; C. Corn. Tacitus: vita Agricolae; — C. Sueto-
nius Tranquillus: vitae Xii imperatorum, Biographien
der zwölf ersten Kaiser, von Cäsar bis Domitian. Gewisser-
maßen als Fortsetzung des Suetonius iah eine Reihe von Bio- /¡A' : •
graphien römischer Kaiser von Hadrian bis auf Carus und des-
sen Söhne, oder von 117 bis 285, von sechs verschiedenen
Verfassern (Scriptores historiae Augustat) betrachtet werden.
Ferner besitzen wir von S. Aurelius Victor, der im vier-
ten Jahrhundert, zur Zeit des Kaisers Julian, lebte, die beiden
Werke: de viris illustribus Rornae und de Caesaribus. Endlich
hat Valerius Marimus, der unter dem Kaiser Tiberius
lebte, eine Sammlung von interessanten Geschichten und Anek-
doten unter dem Titel: Factorum dictorumque memorabilium
libri Ix, hinterlassen.
Außer den Geschichtschreibern enthalten mehr oder minder-
zahlreiche Notizen für die römische Geschichte die Werke des
Cicero; und zwar können die beiden noch vorhandenen Bücher
de re publica und die drei Bücher de legibus für die Geschichte
TM Hauptwörter (50): [T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
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TM Hauptwörter (200): [T181: [Rom Kaiser Sohn Stadt König Nero Romulus Jahr Tarquinius Tod], T74: [Zeit Wissenschaft Philosophie Geschichte Philosoph Werk Lehrer Schrift Sokrat Schüler], T8: [Abschnitt erster Periode zweiter Zeitraum dritter Kap Buch Kapitel vierter], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk]]
Extrahierte Personennamen: Nerva Augustus Ammianus_Marcellinus Cornelius_Nepos Hannibal Cato Cäsar Cäsar Domitian Hadrian Carus Aurelius_Victor Julian Caesaribus Valerius_Marimus Tiberius Tiberius
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machten Vorschläge der Gracchen, welche aus einem tief gefühl-
ten Bedürfnisse der Zeit hervorgehen, führt zu einem offenen
Bruche zwischen beiden Parteien. Das Volk unterliegt und fühlt
den geschärften Druck mit um so größerer Bitterkeit. Sitten-
losigkeit und Habsucht greifen immer mehr um sich, und die
Verfassung löset sich mehr und mehr auf. Sklavenaufftände er-
folgen, und bald erzwingen sich die italischen Bundesgenossen,
welche durch die vorausgehenden Kämpfe zu erhöhten Ansprüchen
gereizt worden sind, die Aufnahme ins römische Bürgerrecht.
Die Unsicherheit der Verhältnisse und das Parteiinteresse läßt
ehrgeizige Volksführer in ihnen neue gefährliche Werkzeuge finden,
und durch sie für wenige Jahre eine Gewaltherrschaft, welche
von Sulla gebrochen, und durch eine andere Gewaltherrschaft,
die der Aristokraten, ersetzt wird. Aber auch diese ist nicht von
Dauer. Sie wird allmälig von Cäsar und Pompejus unter-
graben. Ihren Untergang findet sie auf dem Schlachtfelde von
Pharsälus. Denn von nun an fragt es sich nicht mehr, ob ein
Einzelner vermittelst des Heeres und des Volkes herrschen soll,
sondern wer dieser Einzelne sein soll. Der Ausgang der Schlacht
bei Actium (31 vor Ehr.) entscheidet zuletzt für C. Julius Cäsar
Octavianus. — Bei diesem innern Verfall des Staates ent-
wickeln dennoch die Römer, wenn es bloß auf das Kriegführen
und Schlachten gewinnen ankommt, eine oft bewunderungswür-
dige Kraft. — Künste und Wissenschaften stehen in schönster Blüthe.
Dritter Ieitraum.
Rom unter Kaisern. 30 vor Chr. — 470 nach Chr.
Im Ganzen genommen — denn an einzelnen schönen Pe-
rioden fehlt es nicht — ist die Kaisergeschichte die Zeit des all-
mäligen Verfalles sowohl den innern Staatsformen nach, als
auch der nach Außen gerichteten Macht. Dieser Zeiraum kann
ebenfalls in drei Abschnitte zerlegt werden:
Erster Abschnitt. Vom Anfänge der Negierung des Kai-
sers Augusius bis zum Tode des Kaisers Marc Aurel 180.
Mit Klugheit und Milde ordnet Augustus die Verhältnisse des
Herrschers zu Senat, Heer und Volk; allein seine nächsten
TM Hauptwörter (50): [T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
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Extrahierte Personennamen: Sulla Cäsar Julius_Cäsar
Octavianus Cäsar Marc_Aurel Augustus
r
56
Tullus griff auch noch die Fidenater, Vejenter und Sabiner
an, jedoch ohne Erfolg. Mitten auf der kriegerischen Laufbahn
traf ihn, der Sage nach, der sengende Blitzstrahl des zürnenden
Jupiter.
\
§. 14. Jvncus Mlartius. 640 —64f.
Dieser war mehr für Ruhe und Frieden, gleichwie sein
Oheim Numa. Er beförderte den unter der Regierung seines
kriegerischen Vorgängers vernachlässigten Ackerbau und stellte auch
die verfallene Staatsreligion wieder her. Da glaubten die un-
ruhigen Nachbaren, besonders die Latiner, unter einem so unkrie-
gerischen Könige sei Alles zu wagen, und fielen plündernd in
das römische Gebiet ein. Aber Ancus wußte auch zur rechten
Zeit das Schwert zu führen. Er trieb sie zurück, zerstörte mehre
ihrer Städte und versetzte einen Theil ihrer Einwohner nach
Rom, wo sie den aventinischen Hügel anbauten. Zur größeren
Sicherheit befestigte er auch die jenseits der Tiber gelegene Vor-
stadt Janiculum und brachte sie durch eine hölzerne Brücke') mit
Rom in Verbindung. Auch mit den Vejentern führte er einen
glücklichen Krieg und erweiterte das römische Gebiet bis an's
Meer. Hier am Ausflusse der Tiber gründete er die Hafenstadt
Ostia als die älteste römische Kolonie und ward so der Schöpfer
der Schiffahrt und des Handels seines Volkes.
In Folge der häufigen Übersiedelung der Einwohner ero-
berter Städte nach Rom, hatte dieses an Umfang und Bevölke-
rung außerordentlich zugenommen. Die neuen Ankömmlinge baueten
sich hier auf dem ihnen vom Staate geschenkten Grundstücke an,
und viele von diesen kleinen freien Gutsbesitzern schwangen sich
durch Fleiß und Wirthschaftlichkeit bereits zu einiger Wohlhaben-
heit empor. Die Zahl dieser kleinen freien Grundbesitzer erhielt
aber den bedeutendsten Zuwachs durch die Aufnahme der Latiner
unter Ancus; und seitdem bildeten diese in so großer Überzahl
vorhandenen Neubürger, gegenüber den Altbürgern und deren
Clienten, einen besonderen Stand, die Plebsd oder die'menge.
*) Pons Sublicius.
2) Die Wortwurzel selbst deutet hin auf die Maffe, Fulle, Menge,
To nxrjdog, pleo, plebes, plebs.
TM Hauptwörter (50): [T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T53: [Rom Stadt König Romulus Tempel Römer Sohn Forum Zeit Alba], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T63: [Jahr Senat Plebejer Gesetz Volk Recht Staat Bürger Gewalt Rom]]
TM Hauptwörter (200): [T145: [Bauer Adel Land Stadt Bürger Herr Stand Recht Gut König], T146: [Rom Römer Stadt Krieg Gallier Rmer Italien Heer Jahr Schlacht], T181: [Rom Kaiser Sohn Stadt König Nero Romulus Jahr Tarquinius Tod], T149: [Stadt Rom Meer Tiber Italien Land Ort Arno Fluß See], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk]]
264
dem Tode des Sulla nach Rom zurück. Um sein Rednertalent,
von welchem er hier schon herrliche Proben abgelegt hatte, noch
mehr auszubilden, machte er im Winter des Jahres 76 eine Reise
nach Rhodus, wo der berühmte griechische Rhetor Molo eine
Schule für die Redekunst eröffnet hatte. Unweit Milet wurde
er von Seeräubern aufgefangen, welche zwanzig Talente Löse-
geld forderten. Er aber wollte fünfzig geben, indem er sagte,
er sei wohl so viel und auch noch mehr werth; — und schickte
seine Sklaven ab, das Geld zusammenzubringen. Vierzig Tage
lang war er auf dem Caperschiffe. Durch Kühnheit, Geist und
Witz nahm er erst die Piraten für sich ein, dann beherrschte er
sie; ja er nahm keinen Anstand, ihnen im Scherze zu drohen, er
werde sie alle hinrichten lassen. Endlich kam das Lösegeld an,
und er wurde bei Milet an's Land gesetzt. Sofort eilte er an
der Spitze einiger wohlbemannten Schiffe, die er sich verschafft
hatte, den Räubern nach, holte sie ein und verwirklichte an ihnen
seine frühern Drohungen. Nach seiner Wiederankunft in Nom
erwarb er sich durch seine Freigebigkeit und demokratischen Grunde
sätze die Volksgunst, das sicherste Mittel der Erhebung; und sein
Ehrgeiz spornte ihn immer vorwärts auf der Bahn der Ehre
und des Ruhmes. Im Jahre 67 ging er als Quästor nach
Spanien, und sprach zu Gades, vor dem Standbilde Alexander's
des Großen, mit Thränen in den Augen: „Der hatte in mei-
nem Alter schon die Welt erobert, und ich — ich habe noch
nichts gethan!" Als curulischer Ädil (65) empfahl er sich dem
Volke durch die prachtvollsten Spiele; namentlich veranstaltete
er ein Gladiatorengefecht, bei welchem 320 Paar, alle in sil-
bernen Rüstungen, auftraten. Durch nichts aber sprach er seine
Gesinnung deutlicher und nachdrücklicher aus, als durch die Her-
stellung der Trophäen des Marius. Bei Nacht ließ er sie, mit
Bildern des Sieges und der Siegesgöttin geschmückt, auf dem
Capitole aufstellen; eine Inschrift feierte die Thaten, deren Denk-
male sie waren. Das Aufsehn war allgemein, die Wirkung ge-
waltig. Mit lautem Jubel begrüßten die alten Marianer, deren
große Zahl man da erst kennen lernte, das Bild ihres großen
Feldherrn im glänzenden Schmucke seiner Kriegestrophäen, und
Cäsar galt seitdem als ihr neues Haupt. Im Senate dagegen
vernahm man das ernste Wort: nicht mehr durch unterirdische
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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Extrahierte Personennamen: Sulla Marius Marius Cäsar
266
steigen, der Andere behaupten, der Dritte gewinnen wollte,"-)
bekam, als er bekannt wurde, vom Volke den Spottnamen
Triumvirat (Dreimännerbund). Cäsar erlangte nun durch
Hülfe des Pompejus und Crassus, was er gesucht hatte, und
wurde Consul im Gemeinschaft mit M. Calpurnius Bibulus (59).
Um das Volk zu gewinnen und seinen Verbindlichkeiten gegen
Pompejus nachzukommen, trat er zunächst mit einem neuen Acker-
gesetze auf, nach welchem die in Campanien gelegenen Staats-
ländereien an 20,000 ärmere Familienväter, die drei oder mehre
Kinder hätten, und vorzugsweise an die Veteranen des Pompe-
jus vertheilt werden sollten Das Gesetz war so vorsichtig ab-
gefaßt, daß Niemand im Senate gegen dieses selbst etwas Er-
hebliches einwenden konnte; allein über die eigentliche Tendenz
desselben blieb der Senat keinen Augenblick in Ungewißheit; und
Cato trat mit der Erklärung auf: „Wir wollen nicht, Cäsar,
daß du auf Kosten des Schatzes dir die Gunst des Volkes er-
kaufen sollst." Nun brachte Cäsar die Sache an das Volk.
Nach einer öffentlichen Rede, die er zur Empfehlung des Vor-
schlages hielt, fragte er, um nicht die Form zu verletzen, zuerst
seinen Collegen Bibulus um seine Meinung. Dieser widersetzte
sich dem Anträge und hielt eine heftige Gegenrede, wurde aber
mit Gewalt aus der Versammlung getrieben. Pompejus erklärte
sich dafür und versprach, Schild und Schwert für das Gesetz
zu erheben, wenn es sollte angefochten werden. Als in demsel-
den Sinne sich auch Crassus aussprach, blieb kein Zweifel mehr
über das Dasein einer Verbindung zwischen den Dreiherrn.
Das Gesetz wurde von allen Tribus bestätigt; und der einge-
schüchterte Bibulus zog sich fast von allen Geschäften zurück, so
daß eigentlich Cäsar allein Consul war Dieses haben die Zeit-
genossen hinlänglich bezeugt, indem sie jenes Jahr witzig bezeich-
neten: „als Julius und Cäsar Consuln waren." Um auch die
einflußreichen Ritter, die durch die Mithridatischen Kriege große
Verluste erlitten hatten, für sich zu gewinnen, setzte er einen
zweiten Antrag an das Volk durch, nach welchem den Pächtern
2) 8ic igitur Caesare dignitatem comparare, Crasso augere, Pom-
pejo retinere cupientibus omnibusque pariter potentiae cupidis, de in-
vadenda república facile convenit. Florus Iv. 2.
TM Hauptwörter (50): [T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
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TM Hauptwörter (200): [T163: [Cäsar Antonius Pompejus Rom Sulla Csar Marius Jahr Krieg Heer], T162: [Jahr Rom Senat Plebejer Volk Gracchus Cicero Gesetz Konsul Marius], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T5: [Jahr Recht Person Gemeinde Staat Steuer Familie Kind Lebensjahr Vermögen], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk]]
359
Die Gothen, weit entfernt, zu glauben, daß in dieser der Kaiser
sei, steckten diese, wie tausend andere, in Brand; und Valens
büßte seine Treulosigkeit mit dein Feuertode. Unaufhaltsam, wie
ein ausgetretener Strom, wälzten sich nun die Sieger unter
schrecklichen Verwüstungen bis unter die Mauern von Constan-
tinopel. In dieser drohenden Gefahr ernannte Gratianus seinen
erprobten Feldherrn, den Spanier
Theodosius (379—395) zum Mitkaiser und übertrug
ihm die Präfectur des Orients. Dieser hielt die Barbaren in
ihrem Verwüstungszuge auf und vermittelte durch einen Ver-
gleich mit ihnen den Frieden. Es wurde ihnen Mösien, Thra-
kien und Kleinasien angewiesen, wo sie als freie Grundbesitzer
nach eigner Sitte und Verfassung unter ihren Fürsten leben
sollten; dagegen verpflichteten sie sich, ihm 40,000 Mann Hülfs-
truppen für Geld und Lebensmittel zu stellen. In ihren neuen
Wohnsitzen nahmen die Gothen, durch den Umgang und das
Zusammcnwohnen mit Christen, auch deren Religion an, und
diese in Verbindung mit dem Ackerbau diente dazu, sie zu ent-
wildern und sie in kurzer Zeit zu den gebildetsten aller Bar-
baren zu machen, so daß sie mittelst der Macht, zu welcher sie
sich bald erhoben, den ersten Samen zur Civilisation aller Ger-
manen ausstreuten. Ein besonderes Verdienst um sie erwarb
sich Ul filas (Wulstla) aus Cappadocien, der zu jener Zeit
Bischof dieser Natiou war; und ein Zeugniß der Liebe und des
Eifers, welchen er für sein Volk hatte, bleibt noch heut zu Tage
seine Übersetzung der Evangelien in das Gothische, welche das
älteste Denkmal unserer Sprache ist.2) Seit jenem Vertrage
mit Theodosius dienten immer Gothen im römischen Heere und
erhielten selbst die angesehensten Stellen. Aber ein furchtbares
Beispiel war gegeben, die übrigen Barbaren aufzumuntern.
Während dieser großen Völkerbewegungen tat Osten des
Reiches war der Westen desselben der Schauplatz blutiger
Thronstreitigkeiten. Gegen Gratian riefen die Legionen in Brit-
tanien ihren Befehlshaber, den Mari mus, zum Kaiser aus.
-) Der Ulftlanische Text wird unter dem Namen des silbernen
Codex (das Pergament ist mit Purpur gefärbt, die Buchstaben in Silber
eingezeichnet) zu Upftla in Schweden aufbewahrt.
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien]]
TM Hauptwörter (100): [T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T128: [Kaiser Heer Reich Stadt Jahr Alexander Rom Zug Tod Konstantinopel], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit]]
Extrahierte Personennamen: Gratianus Theodosius_( Theodosius Mari
____378 ______
griechischen Artemis. In Rom waren ihr, so wie ihrem Bruder
Apollo die Säcularspiele heilig. 8) Apollo wurde als eine
besondere Gottheit erst später in Rom verehrt und mit dem
griechischen Phöbus Apollo identificirt, der Schutz in Gefahren,
besonders in pestartigen Krankheiten gewährt, den Dichter be-
geistert und ihm den Blick in die Zukunft eröffnet. 9) Nep-
tunus ward anfangs als Gott der Pferde verehrt (N. equester)
und, wie es scheint, sehr bald, mit einem andern altitalischen
Gotte Consus vermischt. Ihm zu Ehren feierte man ludi
equestres, die anfangs consualia, dann von dem Orte der
Feier ludi circenses genannt wurden. Seitdem die Römer eine
Seemacht hatten, übertrugen sie die Vorstellungen der Griechen
von Poseidon auf Neptun. 10) Vulcanus scheint in der
frühern Zeit als der Gott, welcher die Versöhnung und Ver-
einigung getrennter Stämme bewirkte, verehrt worden zu sein.
Später galt er als Beschützer der Ofen und Feueressen, und
die Römer verglichen ihn mit dem Hephästus der Griechen.
Sein gewöhnlicher Beiname war mnlciber 2). 11) Mercu-
rius (von mercari) war der Gott des Handels und der da-
mit in Verbindung stehenden Künste und Fertigkeiten und wurde
vorzüglich von den Kaufleuten verehrt. 12) Ceres (gr. De-
meter) war Fruchtgöttin, und ihr Fest, Cerealia, eine Nachah-
mung der attischen Thesmophorien. Die Beinamen der Ceres,
als frugífera, specifera, mater agrorum, alrna etc., sind sämmt-
lich aus dem griechischen Mythos zu erklären. — Frühzeitig
ward auch Bacchus unter dem Namen Uber und pater Le-
naeus als Genius der Fruchtbarkeit verehrt und ihm eine Göt-
tin, Libera, zur Seite gestellt; später wurde er mit dem grie-
chischen Dionysus identificirt. Jedoch machten die Ausschwei-
fungen, welche dieser Dienst veranlaßte, ein Verbot desselben im
Jahre 186 vor Chr. nothwendig. — Als den Herrscher im
Reiche der Schatten verehrten die Römer den Orcus, wie die
Griechen den Hades. Auch eine Göttin der Unterwelt verehrten
sie unter dem Namen Libitiua.
Außer den bisher genannten wurden von den Römern noch
folgende einheimische, altitalische Gottheiten verehrt,
) Vielleicht a mulcendo j e. molliendo ferro.
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TM Hauptwörter (100): [T22: [Gott Zeus Sohn Tempel Göttin König Held Mensch Opfer Erde]]
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Extrahierte Personennamen: Apollo Apollo Consus Libera